Die dritte Konsultation

Graz / Karl- Franzens Universität
Zukunft der akademischen Theologie an europäischen Universitäten
7. bis 10. Juli 2010 

Graz als ökumenisches Zentrum für europäische Theologie

Die 3. Konsultation der Theologischen Fakultäten in Europa beschäftigte sich mit der Zukunft der akademischen Theologie an europäischen Universitäten und rückte Graz damit zum dritten Mal ins Zentrum des ökumenischen-akademischen Gesprächs.

Mit einer gemeinsamen Abschlusserklärung der etwa 60 Teilnehmer aus 21 europäischen Ländern ging am vergangenen Wochenende die 3. Konsultation der Theologischen Fakultäten in Europa in Graz zu Ende. Im Zentrum der Veranstaltung stand die bessere Vernetzung von theologischer Forschung und Lehre, auch über die konfessionellen Grenzen hinweg. Der Stadt Graz bzw. der Theologischen Fakultät der Universität Graz kommt hierbei seit Jahren eine zentrale Rolle zu, welche auch anlässlich der jüngsten Konsultation erneut bestätigt wurde. Das Grazer Koordinationsbüro wird als Drehscheibe für die zukünftige Vernetzung und ökumenische Zusammenarbeit ein wichtiger Motor für die Entwicklung von gemeinsamen Projekten und den intensiven interkonfessionellen Austausch auf akademischer Ebene sein, der bereits jetzt als „Grazer Prozess“ bezeichnet wird, und wird in den nächsten Jahren Möglichkeiten einer stärkeren Institutionalisierung und permanenten Verankerung des Prozesses sondieren bzw. umsetzen.

 Diskutiert wurden auch die Rolle der Theologie in einer sich stark verändernden Gesellschaft, die daraus entstehenden Herausforderungen und mögliche Erwartungen dieser Gesellschaften an christliche Theologie.  Im Rahmen der öffentlichen Festveranstaltung am Freitag, den 9. Juli gaben hierbei die Festredner Karl Kardinal Lehmann, DDr. Horst Pirker und Mag.^a Sabine Pendl In ihren Referaten pointierte Inputs zur Innen- und Außensicht auf diese Themenbereiche.

Bei aller Unterschiedlichkeit der Situation in den Teilnehmerländern stellten sich die Fragestellungen um die Spannung zwischen konfessionell verwurzelter theologischer Ausbildung und religionswissenschaftlichem Zugang sowie die Notwendigkeit neuer Modelle im Hinblick auf die sich verändernde religiöse Landschaft, u.a. durch die zunehmende Zahl an muslimischen Mitbürgern, als ein fast durchgehender gemeinsamer Nenner heraus.

Konsultationen der Theologischen Fakultäten in Europa finden in Graz seit 2002 statt und sind eine der Nachwirkungen der 2. Ökumenischen Versammlung aus dem Jahr 1997.